Leopoldstadt – Ein Überblick über die jüdische Geschichte eines Bezirks

Der zweite Bezirk in Wien, bekannt als Leopoldstadt, liegt auf der Insel zwischen der Donau und dem Donaukanal und grenzt an den 1. Bezirk. Es gibt viele Merkmale dort, darunter der Wiener Prater, der Augarten und  die Donau. Es ist auch bekannt für seine große jüdische Bevölkerung vor dem Zweiten Weltkrieg und das Projekt  „Der Weg der Erinnerung”, das der Ermordeten gedenkt. 

 

Das Leopoldstadt Wappen

Vom zwölften bis zum siebzehnten Jahrhundert wuchs die jüdische Bevölkerung im zweiten Bezirk, aber dieses Wachstum wurde durch sehr unterschiedliche Behandlung gekennzeichnet. Während 1420 Herzog Albrecht V Juden verfolgte und sie aus Wien vertrieb, beauftragte Ferdinand III 1625 den Juden einige Rechte, indem sie frei und sicher unter Schutz wohnen konnten. 1670 aber wurden Juden wieder mit Diskriminierung konfrontiert, als Kaiser Leopold I die Gesetze veröffentlichte, um Juden zu vertreiben.

Leopold I

Ihnen waren nur der Handel und das Geldleihwesen erlaubt. Und auch gab Kaiser Leopold I dem Bezirk den Name „Leopoldstadt”.

Ungefähr hundert Jahre später wegen Kaiser Joseph IIs eigener jüdischer Abstammung garantierte er 1781 den Juden gewisse Autonomie und Gerichtsbarkeit. Sie waren aber auch verpflichtet, deutsche Vor- und Zunamen anzunehmen und den Militärdienst abzuleisten. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts hatte ein starker Zuzug von Juden aus den Ostgebieten der Monarchie begonnen.

 

Nach dem Anschluss 1938  wurden tausende Juden in KZ abtransportiert and 60.000 in den KZ ermordet. Deswegen wurde 2006 das Projekt „Der Weg der Erinnerung” begonnen, um die Geschichte der Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung sichtbar zu machen. Durch die Verlegung von Steinen auf den Gehsteig wurde den ermordeten jüdischen EinwohnerInnen wieder ein Platz in ihrem Heimatbezirk gegeben, um die Verwandten zu trösten.

 

 

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 und der erneuten Einwanderung aus Osteuropa, vor allem der ehemaligen Sowjetunion, konnte die jüdische Bevölkerung von Leopoldstadt wieder wachsen. Heute leben viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wiens wieder. 1990 lebten in Wien 175.000 Juden, und ein Drittel davon wohnte in der Leopoldstadt.

Leopoldstadt heute