Land of Promise?

In diesem Text behandelt der Autor, Wolfgang J. Helbich, das Thema deutsche Amerika-Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert. Deutsche Auswanderer, die nach Amerika in diesem Zeitraum eingewandert sind, hatten viele verschiedene Gründe, warum sie ihr Heimatland verlassen haben. Ein Großteil der deutschen Auswanderer haben nach besseren ökonomischen Chancen und nach der Unabhängigkeit eines neuen Lebens zu beginnen gesucht. Es bleibt jedoch die Frage, ob die echten Erfahrungen der Auswanderer diese Erwartungen erfüllt haben. In Bezug auf die ökonomische Möglichkeiten, bis 1890 waren knapp 2,8 Millionen in Deutschland Geborene und in den USA Lebende erwerbstätig. Diese Statistik hat wahrscheinlich ziemlich viel mit der Ausbildung der Deutschen zu tun, weil sie oft schon als Facharbeiter nach Amerika gekommen sind. Fast alle deutschen Männer haben in vier Beschäftigungssektoren gearbeitet, nämlich Handel und Verkehr, Dienstleistungen, Industrie und Landwirtschaft.

Ankunft von Auswanderern in New York 1896

Insbesondere im Hinblick auf Landwirtschaft waren die USA ein Traumland für Einwanderer, die in Deutschland Bauern waren und ihren Beruf weiterverfolgen wollten, oder einfach Bauern werden wollten. Die USA haben gewaltige Landgebiete zu günstigeren Preisen als Deutschland angeboten, besonders im Mittelwesten (deutscher Gürtel), wo jemand siedeln und seinen eigenen Bauernhof etablieren konnte. Für die anderen, die nicht als Bauer beschäftigt waren, haben manche in anderen Sektoren gearbeitet und genug Geld gespart, um ein Landgebiet kaufen zu können. Ausser der Landwirtschaft war der Lohn in Amerika fast höher überall im Vergleich zu Deutschland.

Frauen waren die Minderheit der deutschen Einwanderer, und für sie waren die Möglichkeiten etwas beschränkt. Jede zweite erwerbstätige Frau war als Dienstbote beschäftigt. Obwohl sie weniger Optionen hatten, war die Arbeit als Dienstbote relativ stabil und bot einfachere Wege sich in der Kultur zu integrieren. Die Erfahrungen der deutschen Einwanderer waren keineswegs wunderbar, und es gab natürlich Kämpfe für jeden Einwanderer, aber es ist klar, dass Amerika zum größten Teil ein gutes Land war, um die Erwartungen und Wünsche der Einwanderer zu erfüllen.