Das Leben in New Ebenezer in den 1700er Jahren

Die Salzburger, eine Gruppe von 150 deutschsprachigen Protestanten aus Salzburg, wurden wegen ihrer Glauben aus ihrem Heimatland vertrieben. Sie wanderten in die USA aus und gründeten im Jahr 1734 die Stadt Ebenezer im der damaligen Kolonie Georgia.

Johann Martin Boltzius

Unter der religiösen Leitung von Pastor Boltzius und mit der Unterstützung des Englischen Kolonisten Herrn Oglethorpe errichteten die Salzburger ihre Stadt und die Jerusalem Kirche wurde bald etabliert. Die Anfangsbesiedlung, Alt Ebenezer, war logistisch problematisch, denn die Sümpfe überall ertränkten die Pflanzen und machten es unmöglich, Vieh zu erhalten. Außerdem war Alt Ebenezer von anderen Besiedlungen stark abgeschieden.

Neu Ebenezer wurde im Jahr 1736 gegründet und die neue Stadt gedieh wegen der Unterstützung der britischen Kolonisten und Treuhänder. Die einzige Besorgnis, die auch in Alt Ebenezer prominent war, war die Gesundheitsprobleme- besonders Tropenfieber. Dahingegen wuchs die Bevölkerung über ein tausend Menschen in kurzer Zeit.  Häuser und Mühlen wurden gebaut und Seidenherstellung ermöglichte Wohlstandund wirtschaftliche Stabilität. Ein Waisenhaus sowie eine Sonntagsschule wurden eingerichtet. Georgische Treuhänder hatten eine Vision von kleinen Grundbesitzern, die von ihrer eigenen Arbeit profitierten und wollten große Wohlstandsunterschiede vermeiden und soziale Homogenität aufrechthalten. Deswegen wurde die Sklaverei bis 1750 verboten, da die Wirtschaft selbstständig war und Sklavenarbeit nicht notwendig war; die Landbesitzerzahl war auch begrenzt. Andere religiöse Flüchtlinge wie z.B. Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeinde zogen als Teil ihrer Missionskampagne auch in Ebenezer ein.

Ebenezer behielt Stabilität bis zum Unabhängigkeitskrieg; aber schon vorher führte der Tod von Pastor Boltzius zum Verlust einer Leiterfigur und die Aufhebung des Sklavenverbots veränderte die Dynamik der Stadt. Während des Krieges errichteten Britische Truppen ihr Hauptquartier in Ebenezer, und Soldaten plünderten viele Häuser für Kanonenübung aus, benutzten Kirchen als Krankenhaus und ihre Kirchenbänke als Brennholz. Obwohl amerikanische Truppen das Gebiet zurückforderten, siedelten die meisten Salzburger nach dem Krieg an andere Orte um.

Jerusalem Kirche