das Steffen Thomas Museum

“Walisisch nach Herkunft, Deutsch nach Geburt, Amerikaner nach Adoption und ein Südstaatler nach Wahl.”

In dem Ort Buckhead, der im ländlichen Georgia liegt, gibt es ein kleines Museum zur Kunst und Geschichte von deutschem Künstler Steffen Thomas. Das Museum ist ungefähr eine Autostunde von der Stadt Atlanta entfernt und es ist fast am Ende einer Landstraße an einer Evangelischen Kirche und am großen Sonnenblumenfeld. Das graue Gebäude, das etwa 8000 Quadratmeter ist, steht unauffällig in der Landschaft. Dennoch unterbringt das Museum eine umfangreiche Sammlung von Steffen Thomas’ Werken, die nicht unauffällig ist. 

Die ländliche Straße Bethany Road, die zu dem Steffen Thomas Museum führt.

Eingang des Steffen Thomas Museums. Eintritt in das Museum kostet nur 5 Dollar

Steffen Thomas wurde 1906 in Fürth, Deutschland geboren. Als er 18 Jahre alt war, besuchte er die königliche Akademie der feinen Künste von München, wo er “Masterstatus” als Skulptor erreichte. Im Jahre 1930 wanderte er in die USA aus, da er dem typischen American Dream folgen wollte. Er lebte sich in Georgia ein und fünf Jahre später war er amerikanischer Staatsbürger, nachdem er seine Frau Sarah Douglas Thomas heiratete. Steffen Thomas unterstützte sich durch Kunstkommissione, wie z.B. die Büste von Georgia Gouverneur Eugene Talmadge. In seiner Freizeit experimentierte er mit verschiedenen Kunstmedien (z.B. Mosaik, Malerei, Skulptur) und auch mit vielen Kunststilen. Obwohl er so viel experimentierte, weil künstliche Exploration als seine wahre Leidenschaft galt, wirkt seine Experimentation chaotisch, da er stilistisch nicht gefestigt war.

Im Museum kann man die verschiedenen Kunst- und Lebensstile sehen, mit denen Steffen Thomas experimentierte. Seine früheren Werke sind sehr klassisch, insbesondere seine Bronzeskulpturen, die seine strenge europäische Ausbildung widerspiegeln. Als er sich als Künstler entwickelte, wurden seine Werke expressionistischer und farbiger, weil er mit verschiedenen künstlerischen Medien experimentierte, wie z.B. seine Mosaik “Medieval Picnic”, die mittelalterlich aussieht.

Ein Foto von Steffen Thomas mit Beispielen von seinen klassischen Werken.

Das Mosaik “Medieval Picnic” (1985), das von mittelalterlicher Kunst inspiriert ist.

Die farbige Malerei “Election 1984 Geraldine Ferraro: Rounding Up Texas Longhorns” (1984)

Auch wollte er politische Aussagen durch seine Kunst äußern, wie die Malerei “Election 1984 Geraldine Ferraro: Rounding Up Texas Longhorns,” die Frauen in der Politik (in diesem Fall die demokratische Vize-Präsidentschaftskandidatin Geraldine Ferraro) sehr positiv darstellt.

Aber die wichtigsten Werke von Steffen Thomas sind seine öffentlichen Kunstprojekte. Sein bekanntestes Beispiel von öffentlicher Kunst ist “Trilon,” eine Statue in Ansley Park, die in der Peachtree St in Atlanta ist. Die Statue hat drei Seiten, die verschiedene Silhouetten von Frauen zeigen, die sich von gesellschaftlichen Barrieren befreien. Daher kann man sehen, dass eines der Themen von Steffen Thomas weibliches Empowerment und die Wertschätzung von Frauen ist.

Die Statue “Trilon” (1960) steht in Ansley Park in Atlanta, GA. Die Statue is neben dem Goethe Zentrum und dem High Kunstmuseum.

Nach seinem Tode fing seine Witwe Sara Thomas an, ein Museum für die Kunst von Steffen Thomas zu gründen. Sie wollte das Museum in Atlanta errichten lassen, aber endlich ließ sie das Museum in der Nähe des Hauses seines Sohnes Steffen Thomas Jr in Buckhead GA bauen. 1995 nutzte Sara Thomas ihre Ersparnisse, um das Museum bauen zu lassen. Zum Glück, finanzierte eine kleine Gruppe von Kunstliebhabern das Museum, damit Bildungsprogramme und Ausstellungen im Museum angeboten werden können. Heute hat das Steffen Thomas Museum eine enge Beziehung mit den benachbarten Schulen, indem sie Kunstwerkstätten für Schüler halten. Auch hat das Museum Sonderausstellungen von verschiedenen Künstlern in Georgia, wie z.B. die Ausstellung für Fotografin und Künstlerin Lucinda Bunnen aus Georgia, die November 2017 im Steffen Thomas Museum stattfand. Weil das Museum mitten auf dem Land ist, haben Museumsbesucher meistens das ganze Museum zu sich selbst, um die Kunst zu erkunden.