Hintergrund des Museums
Das Carlos Museum ist das älteste Kunstmuseum im amerikanischen Südosten. Es wurde im Jahr 1876 in Atlanta, Georgia gegründet. Michael C. Carlos war ein Unternehmer aus Atlanta, der viel Geld für das Museum spendete und dabei half, die vielen Artefakte des Museums zu erwerben. Das Museum hat eine groβe Sammlung von amerikanischen und deutschen Kunstwerken, die aus vielen Zeitspannen von dem 16. bis zum 21. Jahrhundert kommen, aber es spezialisiert sich auf die Antike in Ägypten, Griechenland, Rom, Afrika und Altamerika.
Außer den Werken der Antike gibt es eine interessante Sammlung von Werken von deutschsprachigen Künstlern und Künstlerinnen. Diese Werke sind ein Teil von der “Works On Paper” Sammlung, die mehr als 4000 Drucke, Zeichnungen und Fotos enthält. Das Museum besitzt originelle Werke von Albert Dürer, Paul Klee, Max Beckmann, Mildred Thompson und vielen anderen. Diese Künstler benutzten verschiedene Kunstprozesse und betonten verschiedene Themen und Genres in den Werken, aber die alle zeigen einen Verlauf der Kunstgeschichte. Das 16. Jahrhundert- Albert Dürer
Albrecht Dürer war deutscher Maler, Künstler und Mathematiker, der 1471 in Nürnberg geboren wurde. Während des Anfangs des 16. Jahrhunderts, als er zwanzig Jahre alt war, arbeitete Dürer als Holzschnitt-Künstler. Er entwarf seine eigenen Drücke und veröffentlichte sie für die Öffentlichkeit. Diese Zeit war während der Renaissance, und Dürer hatte Kontakt mit verschiedenen bekannten KünstlerInnen wie Leonardo da Vinci, Raphael und Giovanni Bellini. Im Carlos Museum kann man die ersten sieben Szenen der Passionsgeschichte finden, die 1498 gedruckt wurden. Sein künstlerischer Stil und seine Fähigkeit drehten sich stark um Gravieren. Ein anderes ganz populäres Werk ist die Gravur von Adam und Eva, bei dem der Garten von Eden aufwendig mit Gravuren gestaltet wurde. Seit 1511 wurde Kaiser Maximilian I sein Hauptpatron und somit erzeugte Dürer Werke wie Ehrenpforte Kaiser Maximilians I. Mit der Gravur kann man eine breite Palette von Tönen erreichen besonders durch Kreuzschraffur. Oft porträtierte er sich selbst als Gott, weil er glaubte, dass sein Talent ein Geschenk der Schöpfung war.
Das 20. Jahrhundert vor dem ersten Weltkrieg- Paul Klee
Vor dem Ende des ersten Weltkriegs im Jahr 1917 entstand der Schweizer Künstler Paul Klee, der sich auf den Expressionismus, Kubismus und Surrealismus konzentrierte. Außerdem praktizierte er Farbtheorie, um viele seiner Kunstwerke zu schaffen, weil die Farbmischung eine breite Palette an visuellen Effekten erzeugte. Seine Werke konzentrierten sich auch stark auf abstrakte und figurative Elemente, deswegen wurde er zu einem Mitglied der Kunstbewegung “der Blaue Reiter,” die die Neue Künstlervereinigung München in Deutschland ablehnte. Sie glaubten, dass Kunst zu streng und traditionell wurde, aber diese Bewegung dauerte nur von 1911 bis 1914. Im Carlos Museum befindet sich das berühmte Gemälde, Birds Making Scientific Experiments in Sex. Er verwendete oft geometrische Formen, die spielerische Figuren von Tieren und Menschen enthielten. Von 1914 bis 1919 war die mystische abstrakte Periode, bei der er die Natur und Tierwelt thematisierte. Das Carlos Museum besitzt nur Birds Making Scientific Experiments in Sex aber seine anderen Werke werden im Museum ausgestellt und beeinflussen Künstler auf der ganzen Welt.
Das 20. Jahrhundert: Auswirkungen des ersten Weltkrieges- Max Beckmann
Während der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde abstrakte und zeitgenössische Kunst weit in Europa und Amerika verbreitet. Max Beckmann war ein Expressionist, dessen Werke sehr modern und zeitgenössisch aussahen. Er war nicht nur Maler, aber arbeitete auch mit Grafikkunst, Bildhauerei und war ein Schriftsteller. Im Carlos Museum befindet sich ein ganz populäres Werk von Beckmann: das Porträt von Georg Swarzenski, ein guter Freund von Beckmann. Dieses Werk ist ein Beispiel der Intaglio Grafikkunst, insbesondere der Kaltnadel Stil. Während der NS-Zeit wurde die expressionistische Bewegung des 20. Jahrhunderts von den Nazis verurteilt. Die Nazis kritisierten solche zeitgenössischen und abstrakten Künstler wegen ihrer “entarteten Kunst”. Der Grund dafür war, dass die Werke nicht “echt deutsch,” sondern jüdisch oder kommunistisch waren. Auch stellten sie die arische Rasse nicht dar. Die Nazis hatte eine Ausstellung der entarteten Kunst im Jahr 1937 in München. Das Carlos Museum besitzt viele Kunstwerke, die aus der Zeit des ersten Weltkrieges und des 20. Jahrhunderts kommen.
Das späte 20. Jahrhundert bis jetzt
Auch im Carlos Museum befinden sich Werke von Mildred Thompson, eine amerikanische Künstlerin aus Florida, die mit Malerei, Grafikunst und Fotografie arbeitete. Viele ihrer Werke wurden während der 60er-80er Jahren geschaffen, aber Thompson lebte bis 2003. Thompson wurde von Deutschland und deutschen Künstler*innen beeinflusst, denn sie hat dort für eine lange Zeit gewohnt. Sie war Studentin bei der Hochschule für bildende Künste in Hamburg von 1958-1961, obwohl sie zuerst kein Deutsch konnte und nicht formell eingeschrieben war, als sie in Hamburg ankam. Zum Glück wurde sie schnell an der Hochschule angenommen und von berühmten deutschen Künstlern wie Emil Schumacher und Paul Wunderlich unterrichtet. Sie lernte den Stil von Lithographie, Graffikunst und Radierung, die eine Form von Intaglio Graffikunst ist. Nach ihrer Ausbildung kam sie zurück in die USA. Sie ist in Amerika nicht lang geblieben, denn New York City Kunstgalerien wollten keine Werke von einer schwarzen Frau darstellen. Wegen der Rassendiskriminierung in den USA damals kam Thompson zurück nach Düren, Deutschland in den 60er und 70er. Ihre Reise nach Deutschland war deswegen ein freiwilliges Exil. Ihre Kunstwerke waren figurativ und meistens abstrakt, aber sie breiten sich auf viele Genres aus. Eine populäre Sammlung von Thompson stellt die weibliche Macht der Frau und das kollektive Unbewusstsein. Als eine schwarze Frau, die während Rassendiskriminierung lebte, feierte Thompson Feminismus und die Aspekte des Unbewusstseins, die jeder miteinander gemeinsam hat. Im Jahr 2015 gab es im Museum die Ausstellung “Creating Matter: The Prints of Mildred Thompson”. Man konnte diese abstrakten Konzepte in ihren Werken sehen wie in den Radierkunst Sammlungen “Death and Orgasm” (1991) und “5 Mysteries” (1989). Gemeinsame Merkmale sind abstrakte, ungleiche Kreisformen und visuelle Metaphern der kosmischen Naturkräften. Thompsons Geschichte zeigt den Einfluss Deutschlands auf Künstler weltweit. Zurzeit versucht das Carlos Museum, andere Sammlungen von Thompson zu erwerben.
Insgesamt stellt das Carlos Museum einen flüchtigen Blick auf deutsche Kunstwerke aus verschiedenen Perioden dar und es bietet eine Einsicht in deutsche Einflüsse auf mehrere Bewegungen. Diese Künstler benutzten verschiedene Stils und Techniken, damit sie ihre Ideen ausdrücken konnten und alldieweil beeinflusste sie die Künstler ihrer Generation und Zukunft. Seit das Carlos Museum diese Werke kaufte, kann man kostenlose Zufahrt haben, damit man deutsche Kultur und Kunst besser zu verstehen kann. Das Carlos Museum erhält und schützt die Werke der deutschen Künstler, deshalb muss man ins Archiv gehen, um die Werke zu sehen. Um Werke dieser wichtigen Künstler zu sehen braucht man nicht in die großen Museen der Welt zu gehen: man kann sie hier auf dem Campus von Emory Universität genießen.