der Weg der Erinnerung

Vor dem Einmarsch der Nazis 1938 lebten in Wien etwa 190.000 Juden, die meisten von ihnen im zweiten Bezirk. Nach der Ankunft der Nazis wurden von den Juden plötzlich alle ihre Rechte, ihre Arbeitsplätze, ihre Häuser und viele von ihnen das Leben genommen.

Das Projekt “Weg der Erinnerung” begann im Jahre 2005, als Elisabeth Ben David-Hindler erkannte, dass es im zweiten Bezirk nichts gab, um an die jüdischen Opfer des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, die dort gelebt hatten.  Sie war schockiert zu sehen, dass in einem historisch jüdischen Bezirk nichts gab, also kontaktierte sie dann die Stadt Wien und platzierte erfolgreich den ersten von vielen “Steinen” im zweiten Bezirk. Die Platzierung dieses ersten “Steines” ermutigte viele andere, dasselbe für ihre Familienmitglieder zu tun, die während des Krieges ermordet wurden.

Das Projekt hat viele Ziele, z.B. einen Platz in dem Heimatbezirk der Menschen zurückzugeben, zu der Heilung des Traumas der Angehörigen beizutragen, eine Veränderung in Wien zu zeigen, Menschen zum Denken anzuregen, alle Menschen, nicht nur Jüd•innen, in das Projekt einzubinden und der jüdischen Opfer des Holocausts zu gedenken.

Das Projekt wird durch Patenstellen, Spenden und Bausteine finanziert. Deshalb spielt die Öffentlichkeit eine wichtige Rolle beim Erfolg und der Fortführung des Projekts. Man kann durch diesen Link dieses Projekt durch eine Spende unterstützen.

Anhand ein paar Beispiele werden die Leiden der Opfer und ihrer Angehörigen sichtbar. Sara Stella Kubs wurde 1941 nach Auschwitz deportiert und kam am 31.12.1942 durch Gas zu Tode. Sie hat zwei Kinder Trude und Peter hinterlassen, die damals nur 6 Jahre und ein Jahr alt waren. Heute schreibt Trude, ihr Familienleben habe sich dadurch grundlegend geändert.

Ein weiteres Beispiel ist der Stein in dem Karmelitermarkt für alle Menschen, die einen Marktstand hatten. Der Markt war ein jüdisches Zentrum für Einkaufen und Essen, aber sie wurden 1938 ihrer Marktstände beraubt.

Für die überlebenden Familienangehörigen ist dieses Projekt von großer Bedeutung und gibt ihnen die Möglichkeit ihre Eltern und Familien in Ehre zu verewigen.